Die meisten Waschmaschinen und Geschirrspüler sind heute mit einem Timer ausgestattet. Die Maschinen schalten sich selbsttätig ein und deine Anwesenheit bei Betrieb der Geräte ist nicht mehr notwendig. Schlimm wird es, wenn der Zulaufschlauch platzt oder undicht wird und du beim Heimkommen eine Überschwemmung vorfindest.
Der Schaden beläuft sich dann leicht auf mehrere Tausend Euro. Deswegen sollte jede Spülmaschine und jede Waschmaschine mit einem Aquastop ausgestattet sein. Viele Geräte werden bereits mit einem Aquastop-System geliefert. Das gilt hauptsächlich für die Tischgeschirrspüler von Siemens und von Klarstein. Falls das nicht der Fall ist, kannst du deine Tischspülmaschine relativ einfach mit einem Aquastop nachrüsten.
Was bedeutet Aquastop?
Bei einem Aquastop handelt es sich immer um ein Sicherheitssystem, das einen Wasserschaden verhindern soll. Je nach Hersteller und Umfang des Systems gibt es auch Bezeichnungen wie Aqua-Control, Aquasafe, Waterproof, Überlaufschutz oder Vollwasserschutz.
Im Allgemeinen hat sich heute der Begriff „Aquastop“ für alle Sicherungen eingebürgert. Gerade deswegen musst du wissen, was sich hinter dieser Bezeichnung alles verbergen kann.
Vollwasserschutz
Ein Vollwasserschutz ist die umfangreichste Sicherung für Geschirrspüler und Waschmaschinen und besteht aus mehreren Komponenten. Die Verbindung zwischen Wasserleitung und Maschine bildet ein doppelwandiger Aquastop-Schlauch. Im Gerät selbst befindet sich eine wasserdichte Bodenwanne sowie ein Feuchtigkeitssensor. Ein auftretendes Leck im System wird vom Sensor erfasst. Darauf unterbricht die Steuerelektronik die Wasserzufuhr und pumpt das Wasser ab.
Einen Vollwasserschutz bieten die Tischgeschirrspüler von Siemens und Bosch. Da dieses System technisch aufwendiger ist, sind diese Spülmaschinen auch teurer als Geräte ohne Vollwasserschutz.
Brauche ich einen Tischgeschirrspüler mit Vollwasserschutz?
Falls du deine Tischspülmaschine immer unter Aufsicht betreibst, kannst du auf einen Vollwasserschutz leicht verzichten. Da du austretendes Wasser sofort bemerkst, ist die Gefahr einer größeren Überschwemmung wohl verschwindend gering.
Anders liegt der Fall, wenn dein Tischgeschirrspüler in deiner Abwesenheit laufen soll. Wenn es bei einem Gerät ohne Vollwasserschutz zu einem Wasserschaden kommt, bezahlen die meisten Hausratsversicherungen* nicht.
Die Kosten eines Wasserschadens können leicht Tausende Euro betragen. Besonders teuer wird es, wenn auch dein Nachbar unter dir geschädigt wird.
Für diese Fälle ist der Abschluss einer privaten Haftpflichtversicherung* besonders wichtig. Falls du nicht vorsätzlich handelst, deckt sie in der Regel zumindest Schäden am Eigentum Dritter.
Unangenehm wird es, wenn dein Versicherer dir Fahrlässigkeit nachweisen kann. Das kann dann der Fall sein, wenn du deinen Tischgeschirrspüler ohne Vollwasserschutz einschaltest und dann deine Wohnung verlässt. In diesem Fall bleibst du in den meisten Fällen auf den Kosten für deinen eigenen Schaden sitzen.
Siemens und Bosch bieten bei einigen Tischgeschirrspülern mit Vollwasserschutz sogar eine zusätzliche Garantie: Bei einem Fehler des Aquastop-Systems übernehmen sie auch die Kosten für Schäden. Die genauen Bedingungen sind von Fall zu Fall verschieden und stehen meistens in der Bedienungsanleitung bzw. in den Garantiebedingungen.
In jedem Fall müssen aber folgende Voraussetzungen erfüllt sein:
- Der Tischgeschirrspüler muss an das Stromnetz angeschlossen sein
- Das Gerät muss fachgerecht entsprechend der Anleitung aufgestellt und angeschlossen sein.
Das gilt u. a. für diese Tischgeschirrspüler:
- Siemens SK26E822EU
- Siemens SK26E222EU
- BOSCH SKS62E32EU
Aquastop
Der Begriff „Aquastop“ ist ein von der Unternehmensgruppe Siemens und Bosch registrierter Markenname. Er bezeichnet den patentierten Vollwasserschutz für Geschirrspüler und Waschmaschinen.
Ganz allgemein wird eine Vielzahl an Sicherungen bei Wasser führenden Haushaltsgeräten als Aquastop bezeichnet. Alle diese Systeme sollen undichte Stellen und damit Wasseraustritt erkennen und in Folge die Wasserzufuhr unterbrechen.
Typische Schäden sind etwa das Abrutschen oder das Platzen des Zuleitungsschlauchs.
Welche Aquastop-Systeme gibt es?
Alle Aquastop-Systeme bis auf das sogenannte Watercontrol-System (WCS) beruhen auf dem gleichen Prinzip: Am Wasserhahn sitzt ein Ventil, das bei einem Defekt die weitere Wasserzufuhr unterbindet.
Zusätzlich lassen sich noch mechanische und elektronische Sicherungen unterscheiden.
Mechanischer Aquastop
Schlauchplatzsicherung
geringe Kosten
einfache Montage
erkennt keine kleinen Schadstellen
Eine Schlauchplatzsicherung soll die Wasserzufuhr unterbrechen, wenn der Zuleitungsschlauch platzt oder abrutscht. Die Sicherung ist nichts anderes als ein simples Federventil, das zwischen Wasserhahn und Zulaufschlauch montiert wird.
Jeder Tischgeschirrspüler drosselt die Wasserzufuhr. Schließlich braucht er für sein Waschprogramm wesentlich weniger Wasser, als aus der Leitung kommen würde. Durch diese Drosselung baut sich in der Schlauchplatzsicherung ein Druck auf. Dieser Druck hält das Ventil geöffnet und sorgt dafür, dass das Wasser fließen kann.
Platzt der Schlauch, kommt es zu einem plötzlichen Druckabfall. Dadurch schließt das Ventil und verhindert jeden weitere Wasseraustritt.
Dieser Mechanismus hat leider einen großen Nachteil: Er reagiert nur auf sehr starken Druckabfall. Das bedeutet, ein kleineres Leck im Schlauch wird nicht entdeckt und das Wasser kann ungehindert austreten.
Die niedrigen Kosten und die einfache Montage sprechen für eine Schlauchplatzsicherung. Da aber nur wirklich große Schäden am Schlauch erkannt werden, ist eine Schlauchplatzsicherung nur bedingt zu empfehlen.
Ventilsystem mit Zählwerk
geringe Kosten
einfache Montage
Nachteile
kein sofortiger Wasserstop
Eine Zählwerkssicherung unterbindet die Wasserzufuhr nach dem Erreichen einer bestimmten Durchflussmenge. Die gewünschte Wassermenge lässt sich bei den meisten Systemen bequem einstellen.
Montiert wird ein Wasserstopventil ebenso wie die Schlauchplatzsicherung zwischen Wasserhahn und Zulaufschlauch.
Ungünstigerweise gibt es auch bei diesem Aquastop ein nicht zu unterschätzendes Problem: Das Wasser fließt immer bis zur eingestellten Menge. Wenn der Durchfluss etwa mit 40 Liter begrenzt ist, ergießt sich im schlimmsten Fall die gesamte Menge auf den Boden. Den entstehenden Schaden kannst du dir leicht vorstellen.
Doppelmantelschlauch
preisgünstig
leicht zu montieren
hohe Sicherheit
keine
Der wohl beliebteste Aquastop ist der Doppelmantelschlauch. Er besteht aus einem geriffelten äußeren Schlauch und dem inneren Druckschlauch, in dem das Wasser fließt.
Wird der Druckschlauch undicht, fängt der Außenschlauch das Wasser auf. Dieses steigt im äußeren Schlauch nach oben bis zum Ventil, das mechanisch schließt und die weitere Wasserzufuhr unterbindet.
Ein guter Aquastop-Schlauch hat auch ein im Normalbetrieb durchsichtiges oder farbloses Schauglas. Bei einem Defekt wird im Schauglas eine rote Anzeige sichtbar.
Dieses System spricht schon bei kleinsten Lecks und Haarrissen an. Dadurch verhindert es jeglichen Wasseraustritt und der Boden deiner Wohnung bleibt garantiert trocken.
Der Doppelmantelschlauch ist wohl das beste und sicherste mechanische Aquastop-System.
Elektronischer Aquastop
Ein mechanischer Aquastop kann von jedem mittelmäßig begabten Heimwerker montiert oder nachgerüstet werden.
Bei einem elektronischen Aquastop ist das nicht so einfach. Abgesehen von den wesentlich höheren Kosten darf die Montage auch nur von einem professionellen Experten durchgeführt werden. Es kann immer wieder nur auf die lebensgefährliche Kombination von Strom und Wasser hingewiesen werden! Für den Laien gilt also: Hände weg!
Deshalb wird hier nur kurz die Funktion der beiden Systeme dargestellt.
Watercontrol-System (WCS)
Geräte mit WCS haben einen Wasserstandsensor, der den Zulauf kontrolliert. Zusätzlich befindet sich im Inneren eine Bodenwanne, in der ein Schwimmerschalter den Wasserstand überwacht. Füllt sich die Bodenwanne aufgrund eines Wasseraustritts, schließt sich das Zulaufventil in der Maschine und das Wasser wird abgepumpt.
Dieses Aquastop-System kann allerdings keine Schäden am Zulaufschlauch erkennen und ist deswegen als einziger Schutz ziemlich unsicher. Deswegen sollte es immer in Verbindung mit einem mechanischen Aquastop-Schlauch verwendet werden.
Waterproof-System (WPS)
Das WPS ist vereinfach gesagt eine Kombination aus WCS und Doppelmantelschlauch. Allerdings stoppt hier im Schadensfall ein Magnetventil die Wasserzufuhr.
Aquastop-Schlauch montieren
Ein Doppelmantelschlauch ist zum Nachrüsten deiner Tischspülmaschine die beste Alternative. Deswegen wird hier nur die Montage dieses Systems beschrieben. Genauso funktioniert diese Anleitung auch für jede Waschmaschine und jeden Geschirrspüler.
Einen Aquastop-Schlauch montieren ist keine Hexerei. Trotzdem solltest du in deinem eigenen Interesse immer die notwendige Sorgfalt walten lassen.
Aquastop-Schlauch Montage Schritt-für-Schritt
Vorbereitung: Eimer und Lappen bereitstellen, Dichtungen im Schlauch prüfen, Rohrzange bereitlegen.
- Tischgeschirrspüler vom Stromnetz trennen
- Wasserzulauf schließen
- Tischgeschirrspüler so stellen, dass du bequem an den Wasseranschluss rankommst
- Eimer unter den Wasserhahn stellen
- Lappen unter den Wasseranschluss am Tischgeschirrspüler legen
- Alten Schlauch vom Wasserzulauf trennen
- Wasser in den Eimer laufen lassen – Schlauchende im Eimer lassen
- Alten Schlauch vom Tischgeschirrspüler trennen – Wasser in den Eimer lassen
- Eventuell hängengebliebenes altes Sieb entfernen
- Aquastop-Schlauch mit der Ventilseite am Wasserzulauf anschrauben: Auf geraden Sitz achten. Schauglas zeigt zu dir und nicht zur Wand.
- Das andere Schlauchende am Maschinenanschluss befestigen. Dabei den Schlauch möglichst nicht verdrehen.
- Wasseranschluss aufdrehen und prüfen, ob beide Verbindungen dicht sind. Wenn Wasser austritt, vorsichtig mit der Rohrzange nachziehen.
- Tischgeschirrspüler ans Stromnetz anschließen
- Ein Programm starten und dabei die Verbindungen im Auge behalten. Tritt Wasser aus, ein wenig nachziehen.
- Wenn alles dicht ist, das Gerät an seinen angestammten Platz stellen.
Hilfe! Mein Tischgeschirrspüler zieht kein Wasser. Was tun?
Wenn die Wasserzuleitung zu deiner Tischspülmaschine unterbrochen ist, kann das mehrere Ursachen haben. Ein defekter Aquastop-Schlauch ist nur eine davon.
Das solltest du tun, wenn deine Maschine kein Wasser mehr zieht:
Starte die Maschine. Nach kurzer Zeit solltest du hören, wie Wasser in die Maschine strömt. Ist das nicht der Fall, begib dich auf die Fehlersuche. Bei diesem Beispiel gehen wir von einem Doppelmantelschlauch als Aquastop aus.
Trenne das Gerät vom Stromnetz
Fehler 1: Das Wasser wurde abgestellt. Dein Wasserversorger kann etwa wegen Bauarbeiten die Wasserversorgung unterbrechen. Oder einer deiner Mitbewohner hat ohne dein Wissen den Hauptwasserhahn zugedreht.
Wenn nirgends in deiner Wohnung Wasser aus dem Hahn kommt, ist Fehler 1 sehr wahrscheinlich.
Fehler 2: Überprüfe das Sichtfenster deines Aquastop-Schlauchs. Ist es rot, ist der Aquastop defekt. Dreh das Wasser sofort am Hahn ab und montiere einen neuen Schlauch. Bei einem klaren Sichtfenster musst du die Fehlersuche fortsetzen.
Fehler 3: Ist der Zuleitungsschlauch geknickt? Das sollte zwar nicht vorkommen. Aber ein geknickter Schlauch verhindert die Wasserzufuhr.
Fehler 4: Überprüfe die Wasserzuleitung. Dafür drehst du den Wasserhahn oder das Eckventil zu. Entferne dann den Aquastop-Schlauch. Stelle nun ein Gefäß unter den Wasserauslass und drehe das Wasser kurz auf. Das Wasser sollte mit Druck aus der Leitung kommen.
Wenn du bis jetzt keinen Fehler gefunden hast, ist wahrscheinlich dein Tischgeschirrspüler defekt.
Aquastop verlängern
Eigentlich bringt es überhaupt nichts, wenn du deinen doppelwandigen Aquastop-Schlauch mit einem einwandigen Schlauch verlängerst. Du gehst nur das Risiko ein, dass die einwandige Verlängerung undicht wird und trotz Aquastop Wasser austreten kann.
Aquastop-Schläuche bekommst du in allen erdenklichen Längen von 1,5 m bis 5 m in verschiedenen Farben.
Da gibt es keinen vernünftigen Grund mehr, warum man den Aquastop-Schlauch verlängern sollte.
Aquastop-Schlauch reinigen
Viel brauchst du dabei nicht zu tun. Vor allem bei stark kalkhaltigem Wasser empfiehlt es sich, den Siebeinsatz ein- bis zweimal im Jahr zu reinigen.
Dazu ziehst du erst mal den Netzstecker und drehst den Wasserhahn zu. Dann schraubst du den Aquastop-Schlauch ab und nimmst vorsichtig den Siebeinsatz heraus. Wichtig ist, die Dichtung dabei nicht zu beschädigen.
Den Siebeinsatz spülst du mit klarem Wasser. Bei Kalkablagerungen legst du ihn kurze Zeit in Essig. Danach solltest du das Sieb mit einer alten Zahnbürste vorsichtig unter fließendem Wasser säubern.
Fazit
Jeder Tischgeschirrspüler sollte mit einem Aquastop-Schlauch ausgerüstet sein. Bei höherpreisigen Modellen ist ein Wasserschutzsystem oft schon serienmäßig.
Jedes preisgünstige Modell lässt sich schnell und einfach mit einem Aquastop-Schlauch nachrüsten.
Unserer Meinung nach ist ein Doppelwandschlauch der beste Aquastop für den nachträglichen Einbau.
Gerhard ist der Hauptautor von "tischgeschirrspueler-info.de". Er hat sich intensiv mit Tischgeschirrspülern auseinandergesetzt und bietet auf seiner Webseite fundierte Informationen zu verschiedenen Modellen und deren Ausstattung.
Neben Produktbewertungen legt er besonderen Wert auf Ratgeberartikel. Dort behandelt er Themen wie die richtige Inbetriebnahme, Reinigung und Pflege von Tischgeschirrspülern sowie technische Aspekte wie den Aquastop. Sein Ziel ist es, seinen Lesern dabei zu helfen, gut informierte Entscheidungen zu treffen und das Beste aus ihren Geräten herauszuholen.